Eveline Hasler: Mit dem letzten Schiff – Der gefährliche Auftrag von Varian Fry
Eveline Haler ist eine Schweizer Schriftstellerin, die bekannt ist für ihre gut recherchierten Romane zu wahren Personen und Erlebnissen. Auch in ihrem neusten Werk gibt sie einer bis anhin fast vergessenen Figur einen Rahmen: dem Amerikaner Varian Fry, der während des 2. Weltkriegs tausenden von Menschen zur Flucht verhalf.
In gewohnter Halser-Manier wird nicht nur die Geschichte des Varian Fry, der 1940 nach Marseille kam um viele verfolgte Intellektuelle ausser Landes zu bringen, sondern auch den Künstlern selbst und ganz alltäglichen Figuren wie der Schweizerin Elsbeth Gusser. Die Autorin entwirft vielmehr ein Bildnis dieser Zeit, als eine Geschichte mit Struktur und Handlung. Als Leser erfährt man viel; die Mätzchen des eher schwierigen Literaten Walter Mehring, die Flucht von Franz Werfel und über den Jungen Gussie, der aus Deutschland floh und sich als Waise in Frankreich durchschlägt.
Varian Fry mit einem offiziellen Auftrag nach Marseille gekommen, um viele Intellektuelle zu retten, wird das Leben im Vichy-Regime nicht einfach gemacht. Er ist umgeben von Helfern mit viel Phantasie und Engagement, und der Mission so viele wie möglich zu retten.
Für mich hat Eveline Hasler einmal mehr einen wunderbaren Roman geschrieben. Wunderbar, weil er nicht nur herrlich zu lesen ist, sondern weil ich vieles gelernt habe, über eine Zeit, über die heute zu oft geschwiegen wird. Sie hat der Person Varian Fry, der mir bis zu der Lektüre dieses Buches völlig unbekannt war, ein Gesicht und eine Würdigung für seine Taten gegeben.